Warum mich Profi-Athleten hassen werden

Bereits Ende Mai hatte ich angekündigt, Anfang August beim Frankfurt City Triathlon in teilzunehmen. Damals wusste ich noch nicht genau, für welche Distanz ich mich entscheiden werden. Diese Woche ging meine Anmeldung für die Olympische Distanz raus. 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Rad und 10 Kilometer Laufen.

Meine Teilnahme am gestrigen Staffel Triathlon (Sprintdistanz) kam genau zur richtigen Zeit. Mein Aufgabe war es, 500 Meter zu schwimmen. Für viele, die diesen Blog-Artikel lesen, sind 500 Meter vielleicht nicht viel. Für ich allerdings schon. Nie zuvor bin ich im freien Gewässer geschwommen, geschweige denn 500 Meter.

Die letzten Tage zuvor hatte ich noch eifrig meine Bahnen im Schwimmbecken geschwommen. Meinen miserablen Schwimmstil konnte ich in den letzten Tagen natürlich nicht verbessern.

Ich muss es noch einmal wiederholen: Mein Schwimmstil ist vermutlich wirklich sehr miserabel! Aber, und das ist mir wichtig zu sagen, ich habe meinen Spaß am Schwimmen gefunden, weil ich es einfach erst einmal gemacht habe und nicht groß darüber nachgedacht habe.

Gut gelaunt vor dem Start

Total unvorbereitet ging es in Hamburg an den Start. Ich hatte bis zum Start eigentlich keine Ahnung, wie genau der Ablauf war. Bis kurz vor dem Start wusste ich nicht, ob mit der ohne Neoprenanzug. Je mehr Leute du fragst, desto mehr Meinungen bekommst du auch. Aber unter dem Strich, muss man immer selbst seine eigenen Erfahrungen machen. Zum Beispiel, das kann ich schon vorweg genehmen, hatte ich auch vergessen, meine Wechselklamotten im Vorfeld in die Wechselzone zubringen bzw. mitnehmen zu lassen.

Als unser Startblock ins Wasser durfte, zögerte ich nicht lange. Es war gut, dass ich mich für den Neoprenanzug entschieden hatte. Somit machte mir die Wassertemperatur von 19 Grad keine Probleme. Ich könnte jetzt noch nicht mal sagen, ob das eher warm oder durchaus kalt war. Wobei für mich das Letztere eher zutrifft.

Kurz bevor es losging hatte ich noch die Tipps, die ich über Instagram erhalten hatte, in die Schwimmbrille spucken, damit die Gläser nicht beschlagen, ausprobiert. Gar nicht so einfach mit einer Hand. Ich glaube aber, richtig geholfen hatte es mir nicht. Lag aber sicherlich an mir.

Endlich ging es los, meine ersten 500 Meter Freiluft-Schwimmen. Nervös war ich nicht wirklich. Aber ich hatte ein wenig Sorge, ob meine Kraft für 500 Meter reichen würde. Einfach mal am Beckenrand festhalten war ja nicht möglich. Aufgrund meiner miserablen Schwimmtechnik bekam ich relativ schnell Krämpfe im Fuss oder manchmal im Bein. Das sollte mir möglichst nicht beim Rennen passieren.

Für meine Verhältnisse kam ich solide voran und ich verspürte keine Probleme. Klar, die Mehrheit der anderen Schwimmern war mir deutlich voraus und schneller, aber das störte mich nicht. Ich wusste, dass ich nicht mit den besten Voraussetzungen ins Rennen gegangen bin. Bei mir kam es aber auch nicht auf die Zeit darauf an. Für mein erstes Rennen hatte ich mich übrigens für Brustschwimmen entschieden.

Erstaunlich war für mich, dass das Schwimmen – unter den ganzen Umständen – für mich kein Krampf gewesen ist. Ich war wirklich positiv überrascht.

Staffel Team: Multipower

Nach dem Ausstieg aus dem Wasser musste ich noch einige Meter zur Wechselzone rennen. Dort wartete Coach Seyit mit dem Fahrrad. Nach 20 Kilometern Fahrrad, folgte seine Freundin Stefania mit 5 Kilometer laufen. Den Zieleinlauf bestritten wir gemeinsam durch.

In der Überschrift schreibe ich „Warum mich Profi-Athleten hassen werden“. Warum denke ich das? Ich denke das deshalb, weil meine Message diesmal (wieder) ist:

Du musst nicht immer alles perfekt machen. Wichtig ist es oft, dass du es überhaupt machst.

Ich kann mir gut vorstellen, dass viele Profis oder auch Trainer, das komplett anders sehen. Das ist auch völlig legitim und vielleicht auch richtig…?!

Meine Schwimmtechnik ist nicht die beste, eher das komplette Gegenteil. Aber durch meine gesteckten Ziele, zunächst 500 Meter Freiluft zu schwimmen und danach dann den Triathlon (Olympisch) zu bestreiten, habe ich mich motiviert und (einfach) begonnen. Nicht perfekt und nicht unbedingt richtig, aber angefangen! Und da scheitern ja bereits viele. Sie stecken sich Ziele, haben Ideen, fangen aber nicht an. Oftmals wollen sie einfache Wissenschaft darauf machen, wie und wann sie anfangen. Ich habe angefangen und sogar noch Spaß bei der Sache gefunden. Und genau über diesen Spaß werde ich weiter an meiner Technik arbeiten. Wichtig ist aber zunächst, vor allem am Anfang, dass ich nicht total gestresst bin, dass alle anderen viel schneller sind als ich und auch deutlich länger schwimmen können als ich. Und das möchte ich wie gesagt euch ebenfalls mitgegeben. Es gibt immer ganz viele, die besser sind als ihr. Das ist völlig in Ordnung!

Ihr müsst nicht direkt 10 Kilometer laufen können. Ihr müsst nicht direkt den besten Laufstil haben. Elementar in meinen Augen ist, dass ihr beginnt und Spass entwickelt. Der Rest kommt von ganz alleine!

Um den organisatorischen Ablauf und alles mal mitzunehmen immer vor euren „Haupt-Wettkampf“ eine Generalprobe auf einer ähnlichen Veranstaltung im Vorfeld durchführen. Das hilft euch und gibt euch dann für die Zukunft die notwendige Sicherheit und auch die Erfahrungswerte.

Ich hoffe, ich konnte euch mit diesem Artikel aufzeigen, dass ich auch nicht alles perfekt mache. Ganz im Gegenteil. Sehr viele mega Maschinen sind deutlich besser als ich. Und dennoch verliere ich nicht den Spaß am Sport. Und das solltet ihr auch nich, egal für welche Sportart ihr euch entscheidet!

15 thoughts on “Warum mich Profi-Athleten hassen werden

  1. Sehr schlechter Titel.
    Gerade Triathleten finden es toll, wenn durch Anfänger mit einfachem equipment (wozu sailfish Neos zwar nicht gehören) der tri spirit getragen wird.

    PS.: Ganz schöner Aufriss für 500m Schwimmen, und dann noch mit Neo. So wie man hier schreibt kann man glauben jemand ist 3 Km im Meer geschwommen.
    Verlangt wohl das Publikum. Traurige insta-blog-scheinwelt.

    1. Ich finde jeder sollte selber wissen, wie viel „Aufriss“ er für „nur“ 500m schwimmen macht! Für dich erscheint die Distanz wenig, Andere trainieren dafür ein halbes Jahr! Respekt Flo, dass du es einfach gemacht hat! Vor meinem ersten Triathlon habe ih definitiv den Spass scjon vor dem Wettkampf verloren. Ganz einfach, weil mein Trainer nicjt akzeptiert hat, dass ich es einfach mal machen wollte! ohne Leistingsgedanken! Das war echt schade…

      1. Hallo Katha, schade dass du solche Erfahrungen gemacht hast! Wie ging es danach dann bei dir weiter? Trainer gewechselt? Eigenständig weitergemacht?

    2. Vielen Dank für dein Feedback. Was meinst du mit „…dann noch mit Neo.“ Freue mich über eine Antwort. Liebe Grüße flo

      1. er meint, dass du viel zu viel aufhebens um die in seinen augen lächerlichen 500m machst die du dann auch noch mit profisportlerequipment übertrieben inszenierst.
        mich wundert, dass so ein kräftiger typ wie du so viele probleme beim schwimmen hat. wirklich noch nie 500m geschwommen? selbst im schwimmunterricht in der 5.klasse legt man locker das dopplete zurück.
        und selbst mit der miesesten technik sollte man keine krämpfe kriegen; lass das am besten mal abchecken, ggf. hast du nen nährstoffmangel.
        festhalten am beckenrand ist nu wirklich nicht nötig, wenn man nicht mehr kann, kann man sich ja einfach treiben lassen. im wettkampf mit den leuten um einen nicht so praktikabel, aber im schwimmbad muss man nicht am rand rumhängen um sich auszuruhen.
        gratulation auf jeden fall zum finish – egal was es ist, wenn man was neues wagt und sich durchbeißt, kann man stolz auf sich sein!
        GaLieGrü

      2. Ich denke er mein „…dann noch mit Neo“, weil es wesentlich einfacher ist mit Neo zu schwimmen. Der Neo erzeugt von sich aus relativ viel Auftrieb und du musst nicht so viel arbeiten um über Wasser zu bleiben. Das macht schon viel aus, gerade bei Kraulen ist man dadurch schneller, bzw. entspannter. Beim Brustschwimmen finde ich es persönlich daher sogar manchem störend mit Neo, weil der Bewegungsablauf einfach ganz anders ist.
        Das es ein merklicher Unterschied ist, ob mit oder ohne Neo, kann ich Dir aus eigener Erfahrung sagen! Gerade bei so Technik-Granaten zu denen ich mich auch zählen würde 🙂

        1. Ok verstehe, klingt generell logisch. Aber obliegt es nich jedem selbst, ob mit oder ohne Neo?! Ist man deshalb ein besserer oder schlechterer Mensch Bzw Sportler?

          1. Ich kann iwie auch nicht glauben, dass du dir so schwer getan hast. Bist doch durchtrainiert. Ich habe 20 Kg Übergewicht, kann kaum 10 Km Joggen und habe letztens den Volkstriathlon 0,3-34-5 in unter 2,5 h absolviert. Zwar als letzter meiner Altersklasse, aber egal 😉
            Ob mit oder ohne Neo….. naja. Nur Werbung wird bezahlt, oder 😉 Andere müssen da noch haufen Geld hinblättern.
            Der Anfang ist gemacht, mich hat der erste Triathlon voll motiviert. Hoffe dir geht es ähnlich gut.

            Warum seid ihr denn als disqualifiziert markiert? Tragt doch alle eine Medaille (Das Wort schaut mächtig falsch aus:))

  2. Ich glaube, dass die Profi-Athleten gerade sowas cool finden. Einfach mal machen – ohne groß darüber nachzudenken… so kommunizieren es zumindestens recht viele… für viele ist es auch der Spirit beim Triathlon, dass alle zusammen an einer startlininie stehen und gemeinsam Spaß haben wollen!

    Das größere Problem sind glaube ich eher die ambitionierten Hobbysportler – die sich wie Profis fühlen. Die haben damit bestimmt Probleme – aber solche Menschen sind auch selten glücklich have ich das Gefühl.

    1. Ich freue mich zu lesen, dass ich mich scheinbar irre. Die bisherigen Kommentare überwiegend meine Meinung im Vorfeld, das freut mich!

  3. Mein absoluter Respekt Flo!!! Einfach mal gemacht ohne drüber nachzudenken in einer Sportart, die auch mir nicht liegt (ebenso wie du ehemaliger Fußballer). Wenn man als ehemaliger Fußballer alles an Training mal irgendwann gemacht hat, Schwimmen war nie dabei! Kraft und Ausdauer ist das eine, aber richtig eine längere Strecke zu Schwimmen ist schon was ganz anderes meine Meinung nach. Weiß nicht ob ich das mal eben so könnte, glaube bin noch nie 500m am Stück geschwommen! Von daher Hammer geil Flo! Ünrigens: Stelle es mir sehr lustig vor wie du in deinem neo Anzug rumturnen musstest weil du deine Sachen vergessen hattest hinzulegen. 😉

    1. Danke für das Feedback! Klar, für einige sind 500m keine Strecke. Für mich hingegen war es durchaus eine Herausforderung. Das mit dem Neo war echt so ne Sache – vor allem auch noch den halben Jungfernstieg barfuß abgelaufen

  4. Ich konnte vor 2 Jahren nicht mehr als 50m am Stück kraulen. Vor einem Monat bin ich 4km beim Langstreckenschwimmen gekrault. Allerdings auch mit Neo und der Auftrieb hats schon wirklich viel leichter gemacht. Ich kenne aber so viele, die bei weitem keine 500m schwimmen können, von daher super Leistung 🙂

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.